Neulich unterhielt ich mich mit einer Bekannten, welche auf der Suche nach einer reformpädagogischen Schule für ihren Sohn ist. Sie wollte so eine Art Checkliste erstellen, worauf sie bei der Schulsuche achten soll. Ich sollte ihr sagen wie die ideale reformpädagogische Schule sein sollte. Zu ihrer großen Überraschung konnte ich ihr da nicht weiter helfen. Ich kann zwar sagen wie meine Traumschule sein soll (und ich bemühe mich nach Kräften diese Vorstellung auch um zu setzten) aber was für mich passt, muss nicht zwangsläufig auch für andere richtig sein. Ich hab mir einige Schulen angesehen und mit vielen Kollegen/innen gesprochen. Es gibt Einrichtungen die ich wunderbar finde, aber auch einige denen ich als Mutter niemals meine Kinder anvertrauen würde.
Mit dieser Aussage habe ich meine Bekannte total verunsichert, gibt es keine Qualitätsmerkmale woran sie erkennen kann, dass die Schulen, welche sie sich ansehen will „gut“ sind? Die Idee einer Checklist finde ich gar nicht so schlecht. Allerdings umgekehrt angelegt: auf diese Liste sollten die Punkte kommen, welche den Eltern für die zukünftige Schule ihrer Kinder wichtig sind. Also Sachen wie Gruppengröße, Lernumfeld, Lernmethoden, Pädagogen, Mitschüler, Schulausstattung, und noch vieles mehr. Mit dieser Liste ausgestattest sollte dann der erste Besuch in der Schule stattfinden. Bei dem Besuch können dann die ganzen Punkte besprochen werden. Ich empfehle dabei nicht nur auf das zu hören was erzählt wird, sondern auch darauf zu achten, wie die Pädagogen mit den Schülern umgehen und wie die Kinder reagieren. Ich hatte einmal ein Hospitationserlebnis, wo mir die Schulleiterin lauter wunderbare Sachen erzählte. Als sie dann zu den Schülern sagt: „So jetzt werden wir wie immer….“, erntete sie verständnislose Blicke. Eine Schülern sagte sogar: „Wieso wie immer, das haben wir noch nie gemacht!“ Die Backen der Kollegin färbten sich dunkelrot und sie versuchte ganz verzweifelt aus der Nummer wieder heraus zu kommen……… Diese Episode hat mir eines deutlich vor Augen geführt: man kann ein ach so tolles Konzept haben, man kann das Blaue vom Himmel erzählen ABER wenn man beobachtet wie Umgang mit den Schülern ist, merkt man rasch was dahinter steht. Jede reformpädagogische Einrichtung ist anders, verfolgt verschiedene Ansätze und Prioritäten. Daher ist eines ganz wichtig: Ich muss wissen was ich will und was mir wichtig ist. Nur so kann man feststellen ob die Schule passt oder nicht. Lieber einen Tag mehr hospiteren als dann da stehen und feststellen, dass in der Schule der Alltag doch anders läuft als gedacht…… Das wichtigste Kontrollinstrument hat ohnehin jeder mit: SEIN BAUCHGEFÜHL!!!! Vertrauen wir doch darauf, meistens stimmt es……… Lg Jutta
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Oktober 2020
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