Immer wieder werde ich darauf angesprochen, welche Qualifikationen unsere Pädagogen an der Schule haben. Wobei diese Frage eher bei den höheren Klassen relevant zu sein scheint, während sich offenbar für die Grundstufe diese Frage nicht so stellt. Für mich macht es keinen Unterschied in welcher Altersklasse der Pädagoge tätig ist. Auch für die Regelschule ist dieser Unterschied nicht sooo klar wie die meisten Leute glauben! So kenne ich einige Lehrer die „nur“ einen Abschluss als Volkschullehrer haben aber in der Neuen Mittelschule oder Sonderschule unterrichten. Ein Bekannter ist sogar im Polytechnischen Lehrgang tätig obwohl er an der Pädak die Ausbildung als Volkschullehrer absolviert hat. Also auch im öffentlichen Schulsystem ist es gang und gäbe, dass VS- Lehrer Kinder bis zur neunten Schulstufe begleiten, allerdings ist dies den Wenigsten bewusst.
Das allerwichtigste Kriterium, welches ein Pädagoge an der Montessorischule UW mitbringen muss, ist zunächst einmal die persönliche Einstellung. Für den Bewerber müssen RESPEKTVOLLER UMGANG, TEAMFÄHIGKEIT und BEGEISTERUNG nicht nur Schlagworte sein, sondern gelebte Praxis. Weit wichtiger als eine staatliche Lehrerausbildung ist mir die Montessoriausbildung. Je nach Ausbildungsinstitut, bekommt man hier das Rüstzeug um Kinder bis zum 12. bzw. bis zum 16. Lebensjahr durch die Schule zu begleiten. Oft kommt auch die Frage, ob wir nicht viel mehr Lehrer brauchen in der Sekundarstufe. In einer NMS oder AHS ist man es ja auch gewohnt, dass fast jedes Fach von einer anderen Person unterrichtet wird. Zu diesem Punkt gibt es zwei Erklärungen: 1. die Ausbildung: Bei der staatlichen Ausbildung für die Sekundarstufe muss ich mich für zwei Fächer entscheiden und werde auch nur für diese zwei Fächer ausgebildet. Die Montessoriausbildung hingegen ist eine „Generalausbildung“, bei der Stoff für jedes Schulfach durchgenommen wird. Natürlich hat man trotzdem seine persönlichen Schwächen und Stärken. Aus diesem Grund haben wir uns an unserer Schule entschieden, dass nicht eine Pädagogin für die Primaria zuständig ist und eine für die älteren Schüler, sondern, entsprechend unserer Stärken, ich die naturwissenschaftlichen Fächer übernehme und Tina die Sprachen. Natürlich können wir die Kinder bei den jeweils anderen Themen ebenfalls unterstützen, aber neue Inhalte gibt jeder in seinem „Spezialgebiet“. So kann sich jeder auf die entsprechenden Lerninhalte konzentrieren und gezielt vorbereiten bzw. sich weiterbilden. 2. Die Art wie Schüler an unserer Schule lernen unterscheidet sich grundsätzlich von Regelschulen und dadurch auch die Art wie hier unterrichtet wird! Ich stehe nicht vor 25 Kindern, doziere und erwarte, dass sich die Kinder Notizen machen und sich alles merken. Vielmehr versuchen wir mit Erzählungen, Beispielen, Charts oder Versuchen die Schüler für die verschiedenen Themen zu interessieren. Wir wollen ihnen die Grundkenntnisse vermitteln und sie dazu animieren sich selbst zu vertiefen. Wir geben ihnen einen Schlüssel in die Hand und tragen sie sanft in die richtige Richtung, sodass sie das Gefühl haben selbst etwas entdeckt zu haben. Jede Erzählung endet mit einem Forschungsauftrag oder ähnlichem. Wenn wir ein neues Thema präsentieren, bereiten wir uns sorgfältig vor und sind inhaltlich sattelfest. Sollte ein Schüler Fragen haben, welche wir nicht beantworten können, forschen wir gemeinsam weiter. Und eines könnt ihr mir glauben: Wenn ein Kind mir eine so gute Frage stellt, dass es mir nicht möglich ist diese zu beantworten, bzw. die Kids auf einem Gebiet weit mehr wissen als ich, dann wäre ich total stolz!!!! Denn dies würde bedeuten, dass dieses Kind auf dem Gebiet weit besser ist als es der Lehrplan für 9 Schuljahre vorsieht! Aber genau diese Möglichkeit haben Schüler an unserer Schule! Die Grenze ist nicht dort wo das Schulbuch aus ist oder die Lehrkraft nicht mehr weiterweiß sondern da wo der Forschungswille aus ist bzw. sich keine Fachleute finden lassen und diese Grenze ist sehr sehr sehr weit. Je älter die Schüler werden, umso mehr Schulbücher werden eingesetzt. So stellen wir sicher, dass in allen Fächern zumindest der Schulstoff entsprechend des österr. Lehrplans kennengelernt und geübt wird. Gleichzeitig können die Jugendlichen je nach Interessen zu jedem Thema weiterarbeiten. Ich hoffe ihr versteht nun besser, weshalb es nicht notwendig ist für jedes Fach einen eigenen Pädagogen zu haben. Um nochmals auf die gewünschten Qualifikationen zu kommen: 1. Persönliche Eignung 2. Montessoriausbildung (gerne auch noch während der Ausbildung) 3. Persönliche Schwerpunkte Erst nach diesen drei Punkten ist eine staatliche Lehrerausbildung für mich relevant. Daher sind auch Quereinsteiger willkommen! Sie bringen aus ihren „Vorleben“ ein Wissen mit und wenn sie eine entsprechende Montessoriausbildung haben sind sie oft die weit interessanteren Kandidaten. In diesem Sinne: Ab dem kommenden Schuljahr suchen wir eine Verstärkung die in unser Team passt. Im Schuljahr 2016/17 zunächst nur für 10 Wochenstunden, im Schuljahr 2017/18 voraussichtlich für 15 Wochenstunden und ab 2018/19 werden es um die 20 Stunden pro Woche werden. Fühlt sich jemand angesprochen? Ich freue mich über eine Kontaktaufnahme!!! Lg Jutta
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Oktober 2020
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