Wieder einmal bin ich im Internet auf eine Diskussion gestoßen, in der es sich darum drehte ob eine Montessorischule gut oder nicht ist……. Ich verstehe ja, dass dieses Thema für Eltern wichtig ist, trotzdem empfinde ich dies Internetdiskussionen mehr als entbehrlich! Natürlich will man vor einer so wichtigen Entscheidung wie die Schuwahl seiner Kinder auf Erfahrungen von Anderen zurückgreifen können bzw. ein Feedback von Eltern die sich bereits über dieses „Abenteuer getraut haben“ hören. Das Problem, welches ich mit diesen Diskussionen habe, kommt eher durch die Qualität der Antworten: meistens kommen diese nämlich nicht von betroffenen Eltern oder Pädagogen, sondern von Leuten, die jemanden kennen der von der Nachbarin gehört hat………
Ich bin ja die Letzte, die sagt jede reformpädagogische Schule ist gut bzw. besser als eine vergleichbare Regeleinrichtung, aber die Punkte die in solchen Foren gegen die Montessorischulen angeführt werden sind meist an den Haaren herbei gezogen! Es gibt zB. Von der österreichischen Montessori Gesellschaft (OMG) ein Qualitätszertifikat für Einrichtungen, aber dies allein ist auch nicht Aussage kräftig. Unsere Schule hat sich z.B. ganz bewusst gegen eine solche Zertifizierung entschieden. Also welche Möglichkeiten haben Eltern dann um sich ein Bild über die Qualität der Einrichtung zu machen? Nun für mich der wichtigste Punkt ist der persönliche Eindruck. Wie sind die Räumlichkeiten gestaltet? Welches Material gibt es? Wie ist der Tag strukturiert? Und für mich die allerwichtigste Frage: Wie ist der Umgang zwischen Pädagogen und Kindern? Wie der zwischen den Pädagogen untereinander? Und wie der mit den Eltern? Daher halte ich nicht viel von einen Besuchstermin außerhalb der Öffnungszeiten…… erzählen kann man viel, aber wie wird der Alltag in der Schule gelebt? Vor diesem Besuch sollten sich die Eltern darüber im Klaren sein, was ihnen wichtig ist. Nur sind dies auch wirklich die geleichen Kriterien die auch eine gute Montessorischule ausmachen? Worauf soll Wert gelegt werden? Die Aktionsgemeinschaft Deutscher Montessori-Vereine e. V. (ADMV), die Deutsche Montessori-Gesellschaft e. V. (DMG) und die Montessori-Vereinigung e. V. - Sitz Aachen haben gemeinsam eine Kommission eingerichtet, welche Kriterien für Montessori-Einrichtungen definieren sollte. Die Arbeit der Kommission richtete sich an zwei Fragen aus: 1. Welche Kriterien müssen erfüllt sein, damit eine Montessori Einrichtung den Namen zu Recht trägt? 2. Welche Kriterien gibt es, anhand derer die Qualität einer Montessori Einrichtung bestimmt werden kann? Hier die von der Kommission erarbeiteten Strukturkriterien für Montessorischulen: Die Schulkriterien für Montessori Klassen und - Schulen müssen überprüfbar sein. Sie sollen sowohl einen hohen Allgemeinheitsgrad enthalten (- also unterschiedliche reale Schulsituationen abdecken), als auch das Spezifische einer Montessori Einrichtung deutlich herausstellen. Was definiert im Einzelnen strukturell eine Schule oder Klasse als Montessori Einrichtung? 1. Einrichtung des Klassenraumes als vorbereitete Umgebung - ausreichende Freifläche für Material- und Kreisarbeit - Bewegungsfreiheit der Kinder muss gegeben sein - kindgemäße Möbel inkl. Kochmöglichkeit - geordnete Materialbereiche frei zugänglich für Kinder - Ordnungssystem, das für Kinder selbständig einhaltbar ist - Pflanzen- und Tierpflege muss möglich sein - im Außenbereich müssen unstrukturierte Tätigkeitsbereiche vorhanden sein. 2. Montessori Material als Arbeitsgrundlage - selbst hergestelltes und erworbenes Material muss den Montessori-Prinzipien entsprechen - Montessori Material muss vollständig und gebrauchsfähig sein. 3. LehrerInnen - Jeder Pädagoge / jede Pädagogin verfügt über ein anerkanntes Diplom der Montessoripädagogik bzw. befindet sich zumindest in einer entsprechenden Ausbildung - regelmäßige Teilnahme der Lehrkräfte an Fortbildungsveranstaltungen zur Weiterentwicklung der Montessori-Praxis und zum vertieften Verständnis der Montessori-Theorie - Austausch mit anderen Montessori-Einrichtungenfindet statt - Erarbeitung und Fortschreibung des Schulkonzeptes ist Praxis. - die Einrichtung bzw. die Lehrkräfte sind in der Regel Mitglied in einem der der Vereine, die sich zur Standardgemeinschaft zusammengeschlossen haben. 4. Freie Wahl der Arbeit - es gibt täglich mindestens zwei freie Unterrichtseinheiten - freie Wahl des Materials, der Zeitdauer, des Zeitpunkts, des Arbeitsplatzes und der Sozialform - das Erlernen der Kulturtechniken findet vorrangig in der Freiarbeit statt - Balance zwischen Freiheit und Bindung (Verknüpfung von gebundenem Unterricht und Freiarbeit) - Grenzen der freien Wahl sind im Sinne von Freiheit und Bindung notwendig, 5. Individuelle Leistungsbeurteilung - der / die Klassenlehrer/In führt für jedes Kind eine Arbeits- und Entwicklungsdokumentation (Beobachtungsbögen, Pensenbücher, Erfolgsberichte, Zeugnisbriefen etc.) - eine mindestens halbjährliche Besprechung mit Eltern ist durchzuführen - spätestens ab der Sekundarstufe sind auch Leistungsgespräche zwischen Pädagogen und Schüler/innen zu führen 6. Jahrgangsmischung - empfehlenswert ist die Mischung von mindestens drei Jahrgängen - Integration behinderter Kinder ist erwünscht - Jungen- und Mädchenverhältnis soll ausgewogen sein. 7. Elterneinbindung - es ist von Seiten der Einrichtung sichergestellt, dass alle Eltern mindestens über das Montessorkonzept, Anthropologie, Material und Methode usw. informiert sind. 8. Schule als Ort gemeinschaftlichen Lebens - Bestandteile des Schulalltags sind Feste, Theateraufführungen, Spiele, Ausflüge, Exkursionen - offene Türen während der Freiarbeit - optimal sind regelmäßige Veranstaltungen von LehrerInnen und SchülerInnen (Schülerrat etc.), in denen Angelegenheiten der Schulgemeinde gemeinsam erörtert und gelöst werden Diese Kriterien sind eigentlich hauptsächlich für die interne Qualitätskontrolle in den Einrichtungen gedacht, aber ich denke sie können auch Eltern helfen, die eine Entscheidungshilfe benötigen. Ich als Schulleiterin habe beim Schreiben dieser Zeilen natürlich versucht zu reflektieren wie unsere Schule aufgestellt ist: Ich denke wir sind auf einen sehr, sehr guten Weg! Mit den Wissen kann ich beruhigt in die Weihnachtsferien starten………. Lg Jutta
2 Kommentare
Am 02.12. besuchten wir die Burgenländische Landesgalerie. Theresa (Schülerin der vierten Schulstufe) berichtet:
In der Früh sind wir mit dem Bus nach Eisenstadt gefahren. Wir stiegen am Domplatz aus und gingen ein Stückchen zu Fuß. In der Landesgalerie machten wir zuerst mal Pause. Zwei Damen kamen zu uns uns stellten sich vor. Eine davon, Astrid, kannten wir schon von unseren letzten Besuch. Die andere heißt Babsi. Im ersten Raum setzten wir uns hin und die Beiden erzählten uns etwas. In dem Raum waren Steine und Bilder von einer Familie. Der Vater hat die Steine gemacht, Mutter und Tochter haben gemalt. Die Bilder der Mutter (Uta) waren mit Punkten gemalt. Katherina, die Tochter, malte Landschaften aber modern. Mir selber haben die Bilder von der Mutter am Besten gefallen. Der Sohn der Familie (Sebastian) ist ein Tänzer und man kann sich in der Galerie einen Film von ihm ansehen. Die Steine von Karl durften wir angreifen. Sie fühlten sich sehr glatt an. Einer sah aus wie ein Lautsprecher, ein anderer wie ein Dinoei...... Weiter ging es in die Daueraustellung, dort sahen wir uns erst mal um. Dann sind wir in einen Workshopraum. Dort haben wir Gruppen gebildet und jede Gruppe bekam ein Foto auf dem ein Teil eines Kunstwerkes war. Mit dem Foto sind wir in die Ausstellung zurück gegangen und haben unser Kunststück gesucht. Wir mussten herausfinden, wer es gemalt hat, wie es heißt und wie es gemalt wurde. Auch gab es die Frage: "Warum hat es der Künstler gemalt?" Nachdem wir die Antworten hatten, gingen wir wieder in den Workshopraum und versuchten selbst ein ähnliches Bild zu malen. Mir hat der Ausflug sehr gut gefallen da wir auch selber malen durften. Mit dem Bus ging es wieder zurück und ich freue mich schon auf unseren nächsten Besuch in der Landesgalerie. Lg Theresa P.s: unter dem Punkt Galerie findet ir Bilder vom Ausflug. |
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Oktober 2020
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